Buh! Nur drei Stunden habe ich geschlafen. Kurz nach Fünf morgens bin ich aus den Federn, denn meine Fähre nach Wellington sollte ja früh am Morgen gehen.
Schon witzig. Da fährste dein Auto zum Aquarium. Lässt es stehen und eine eigentlich wildfremde Frau fährt ihn abends zu sich vor die Tür. Haha.
Dieses Mal bin ich mit Interislander gefahren. Letztes Mal war es ja Bluedbridge. Interislander ist etwas posher als BB. Generell auch teurer. Ich musste diese Fähre nehmen, weil alle anderen Fährfahrten zeitlich schlecht auf mich zugeschnitten waren.
Kam mir schon voll wie ein Profi vor. Meine zweite Fährfahrt durch die Marlborough Sounds. War allerdings hundemüde und so döste ich mich auf der bananenförmigen Couch vor mich hin.
In Wellington angekommen suchte ich die Buslinie 7 auf. Ab ging es zu Janet – meiner neue Couchsurfer-Gatgeberin. Sie stand an der vereinbarten Ziel-Bushaltestelle mit ihrem Hund. Ich stieg aus und folgte ihr in ihr wunderschönes Haus. Sie lebt dort alleine. Ihr Mann lebt irgendwo auf nem Boot (sind noch verheiratet) und ihre beiden Töchter sind schon aus dem Haus. Ich durfte in ihrem Nähzimmer schlafen, dort stand ein Bett.
Habe dann noch ein kurzes Nickerchen gemacht... gegen vier Uhr hat mich Janet dann runter zur Waterfront zum Homegrown Festival (achso, deswegen war ich ja eigentlich in Wellington) gefahren. Wie nett!
Ich holte meinen Pressepass (yehaaaa) ab und war überrascht. Kein zusätzliches Wristband, lediglich einen Umdenhalshängpressepass gab es umgeschnallt. Der Hinweis “Du darfst auch backstage gehen.” verwirrte mich zunächst, das ist in Deutschland der Presse halt nicht vorbehalten, aber ich war hier ja schließlich in Neuseeland. Was mich allerdings am meisten überraschte, war die Security. Also... sowas Freundliches habe ich ja noch nie gesehen. Keine Prolls, die sich ach so toll finden und einen griesgrämig angucken. Nö! Unheimlich freundliche Sicherheitsmenschen, die jede Gelegenheit nutzten einen freundlich anzulächeln und jedem “Danke” (der eine musste mir immer dieses eine Tor öffnen – bin da beim Bühnewechseln bestimmt zwanzig mal durchgelaufen) ein herzliches “You're welcome” folgen ließen. Schön! Geht doch!
Witzig so ein Festival direkt am Meer. Auf vier Bühnen wurde abgerockt, gepoppt, gehiphoppt und geelektronisiert. Alles Bands aus Neuseeland waren am Start. Ich pendelte hauptsächlich zwischen der Jim Beam Rockstage und der Indie-Stage hin und her.
Fühlte mich etwas eingerostet. Wie lange hatte ich schon nicht mehr auf einem Festival fotografiert.
Bang Bang Eche. Die unbedingt ihr blödes Rotweinglas in Publikum schießen mussten. Mein weißes (!! Ahhh!!! Erste Band und schon befleckt, verdreckt. Und auch noch Rotwein. Grrrr!
Luger Boa.
The Checks (sehr coole Band).
Midnight Youth (die beste Band des Festivals).
Pluto.
The Feelers.
Liam Finn.
Shihad.
The Mint Chicks (durchgeknallte Typen, haha).
23.45 Uhr fuhr Janet vor, um mich abzuholen. Ja, volle Kanne lieb! Womit hab ich das verdient?
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