#
Etwas früher als geplant, aber passend zum Jubiläum:
5 Fragen zu dailyfratze.de: Tina (tina)
Daily Fratze - “it's all in the family”. Zumindestens war es das einmal, als ich Mitte des Jahres 2006 die ersten Fratzenversionen präsentierte, die sich mal zu dem entwickeln sollte, was es heute ist. Vorher gab es nur eine Unterseite auf Planet-Punk.de und im März 2006 die erste Version auf dieser Domain ( hier gibt es noch ein Bild), aber damals noch “nur” mit mir.
Gleichzeitig liefen die ersten Tests mit der neuen Version und Tina kam fast ein halbes Jahr nach mir auf den Gedanken, dass es Spaß machen könnte, sich jeden Tag zu fotografieren und so wurde sie bis heute mein zuverlässiger Tester, der die meisten Fehler findet, bevor andere es merken.
Als die neue Version dann halb-öffentlich wurde, gehostet in meinem Wohnzimmmer, konnte man also Tinas und meine Fratzen täglich frisch bewundern.
In dieser Ausgabe 5 Fragen plaudern wir dann mal ein wenig aus dem Nähkästchen. Ich schrieb ja letztes Jahr bereits, dass ich hier nicht soviel Zeit rein stecken könnte, wenn Tina nicht soviel Verständnis hätte und mir auch den Rücken in den meisten anderen Sachen frei halten würde.
Da sie ja weder bloggt noch twittert und auch sonst eher ein stiller Mensch ist, ist das hier vielleicht mal eine gute Gelegenheit, etwas über Frau Fratzenmeister zu erfahren
--
Ich weiß noch, wie irritiert Du im August 2005 geschaut hat, als Du mich auf einmal dabei beobachtet hast, wie ich regelmässig ein Foto von mir gemacht habe und das nicht nur den Urlaub durchgehalten habe, sondern auch noch danach. Hast Du damals gedacht, jetzt spinnt er total oder hast Du die ganze Sache tatsächlich für eine gute Idee gehalten? Als ich kurz darauf mehrfach im Krankenhaus lag, habe ich mir nicht nur Sorgen um Leben und Gesundheit gemacht, sondern insbesondere auch um die Kamera. Hast Du damals schon gedacht, “oh weia, das hört der erst auf, wenn er umfällt” und geahnt, dass das ganze so groß werden würde?
A: Ich hab niemals gedacht, dass Du spinnst, eher so “lass ihn mal machen”. In der Öffentlichkeit war’s mir (und ist es heute meistens auch noch) lieber, wenn ich dann hinter der Kamera stehen darf, dann wirkt das Ganze nicht so creepy. Das so viele Leute mitmachen, hätt' ich damals nicht erwartet, wobei das Interesse, dass meine Foto’s endlich online gehen ja damals schon darauf schließen ließ, dass sich die Sache einige Leute angucken werden.
Was war Dein ganz persönlicher Grund, bei meiner fixen Idee mitmachen zu wollen? Unser Umzug, der in den Zeitraum Deiner ersten Fotos fällt? Und was ist Dein Grund, dabei zu bleiben? Dein letztes Kamel liegt ja fast 2 Jahren zurück (Du bist bis heute übrigens der einzige Fratzenschneider, dem ich so ein “Pfuschfoto” durchgehen lassen habe und werde ). Die Fotos in der Zwischenzeit hast Du sicherlich nicht nur “zum Testen” gemacht?
A: Hmmm.. ich fand die Idee ganz reizvoll, relativ schnell und einfach Tagebuch führen zu können. Mein Gehirn ist ja wie ein Sieb (wie Du ja weisst) und so kann ich mir immer Erinnerungen zurückrufen, die sonst schon längst weg wären. Ausserdem bleibt Mutti so immer auf dem aktuellsten Stand und macht sich keine Sorgen (ausser, wenn ich wieder mal ne Woche nicht hochlade) .
Ganz egal, wie schlecht es Dir manchmal geht: Meistens lächelst Du auf den Fotos, auch wenn es Dir schlecht geht. Das Leben kann so schön sein, wenn man sich nicht stressen lässt, einfach nur zu lächeln ist ein herrlicher Protest oder was steckt dahinter?
A: Also erst einmal find ich mich ohne Lächeln selbst nicht schön. Und meistens hab ich schon den Anspruch an das Bild, dass es irgendwie gut aussieht. Irgendwie ist es auch eine Art Schutz. Trotz Lächeln sehen nur die Leute, die mich kennen, wie es mir wirklich geht.
Mittlerweile hast Du ja tatsächlich mal ein paar Arbeitskollegen hier und dort mit aufs Foto gelockt. “Versteckst” Du Dein Fratzen noch wie in der Anfangszeit oder hat sich das mittlerweile rumgesprochen? Wenn ja, was sagen denn unbeteiligte Dritte zu Deinem Daily Fratze? Und: Ab und zu sieht man Dich ja auch im Freien. Hat sich das komisch Gefühl gelegt, was andere Menschen wohl denken, wenn man sich selber in der Öffentlichkeit fotografiert?
A: Also auf der Arbeit wissen es ein paar Leute, die die Idee ganz interessant finden, sich das für sich selbst aber nicht vorstellen können. Da kommen dann bei gemeinsamen Abenden manchmal noch die Fragen “Machst Du immer noch Dein tägliches Fotoprojekt?”, “Hast Du heute schon ein Foto von Dir gemacht?” bzw. “Stellst Du DAS jetzt ins Internet?”. Auch die Tatsache, dass ich nicht ohne Fotoapparat unterwegs bin, stößt nicht immer auf Gegenliebe . Aber ich glaube, das Interesse, sich meine Bilder anzuschauen, hält sich in Grenzen. Das Gefühl im Freien hat sich auch nach all der Zeit noch nicht verändert. Ich trau mich zwar mittlerweile auch in der Öffentlichkeit von mir selbst ein Foto zu machen, vermeide diese Situation aber weitestgehend.
Auch an Dich die gleiche Frage wie an André: Hast Du Dir eine Grenze, ein Ende gesetzt? Oder verknüpfst Du Deine Teilnahme an Daily Fratze mit mir?
A: Ich hab mir keine Grenze gesetzt, denn ich geh ja mit dem Anspruch daran ohne Lücken täglich ein Foto zu machen. Und warum sollte ich auf einmal damit aufhören? Wenn Du einmal aufhören würdest wäre es schon blöd, aber ich geh einfach mal davon aus, dass das nicht Deine Absicht ist. Ausserdem würd' ich gerne so wie auf
Lebensbilder auch meine Kinder dran teilhaben lassen wollen. Weil ich es selbst super schön fände, wenn ich von jedem Zeitpunkt meines Leben wüsste, wie ich denn ausgesehen hab.
Vielleicht nicht öffentlich, aber für family&friends ist das schon ok. Und dann bekommen die Omas auch 'nen Digitalen Bilderrahmen mit Internetanschluß .
--
Liebe Tina, ich wünsch Dir noch viel Spaß mit unserem Daily Fratze. Ich kann Dir versichern, dass ich mir oft, wenn ich alleine auf der Arbeit oder zu Hause sitze, mir unsere Reisebilder und Fotos sowohl von guten als auch von schlechten Tage anschaue und mich darüber freue, was wir zusammen in den letzten Jahren erlebt habe und mich darüber ärgere, dass wir mit unserer ersten Digicam 2001 nicht schon viel früher unsere Zeit dokumentiert haben!
Unsere Frau Fratzenmeister lebe hoch!
Kommentar schreiben