Heute wollte ich mal wieder nach Taupo aufbrechen. Alice wird doch in fünf Tagen 30, so dass ich vor meinem Rotorua-Aufenthalt nochmal vorbeigucken MUSSTE.

Chelcie fönte mir nachm Duschen gegen Eins (arbeitete ja wirklich heute in der Factory mit) noch die Haare. Alice und ich wollten heute Abend ausgehen. Na ja, TANZENGEHEN ZU SCHLECHTER MUSIK kann man das wohl eher nennen.

Alice hatte irgendwie ihre Abendschicht tauschen können, was jedoch bedeutete, dass sie morgen früh um Acht wieder auf der Matte stehen musste an der Rezeption. Na ja, aber sie war ja erst Neunundzwanzig, von daher sollte das irgendwie zu meistern sein. Also wenig Schlaf zu verdauen.

Es waren übrigens immer noch die Cleaner da, die vor zweieinhalb Wochen auch schon im Blackcurrent rumschrubbten. Ist wohl ne Wintererscheinung. Wenn es kalt wird, reist man nicht mehr so viel herum, bleibt lieber länger an einem Ort. So gingen wir am Ende alle gemeinsam aus.

Ach ja, hatte mir im Warehouse ne schwarze Strumpfhose gekauft und trug diese unter meinem neuen violetten Rustykleid. Wat sah ich fesch aus. So anders. Musste mich also etwas dazu überwinden

Liebe auch meinen neuen grünen im Ausverkauf erworbenen Billabong-Schal. Na ja, doof nur, dass ich den in einem dieser fiesmusikerigen Clubs vergessen hatte später!

Got a haircut. YAY!!! Fünfzehn Jahr. Dunkelbraunes Haar. So lange musste es dauern bis ich mal nen professionellen (also nicht so ein “na welcher Freund eliminiert mit denn dieses Mal den Spliss vom Kopf”) Haarschnitt verpasst bekomme.

Bin mittags in Takanini los, nachdem Darren mein Auto mal rundumgecheckt und noch nen Ölwechsel vollzogen hat.

Kurz nach Drei erreichte ich die OVER THE MOON-Factory, nahm kurz vorher noch nem weißen Auto die Vorfahrt, was ich im Gegenlicht nicht gesehen hatte. Hat mich fies angehupt. Ähem. Das ist aber auch eine Mistregel: Wenn du links fahrend links abbiegen willst, dann musst du immer darauf achten, ob jemand von vorne kommend in die gleiche Straße wie du abbiegen will. Derjenige hat dann nämlich Vorfahrt.

Sind dann zu Chelcie, die bei ihrer Mutter lebt. Ihr Name war MUM und sie begann jeden Satz mit LOVE. Love, was machst du denn in Deutschland. Love, wo genau wohnst du. Love, was hast du in Neuseeland alles schon so gesehen?

Chelcie macht wenig später dann SCHNIPPSCHNAPP. Also gut, erst färbte sie mein Haar dunkelbraun. Während sie das tat, staunte ich über dieses ganze mutantenartige Bio-Obst aus MUMs Garten. Also ich und komische Früchte. Gestern schon und heute. Wobei diese Möhre hier irgendwie nicht ganz jugendfrei aussah.

Ganz schön dunkelbraun. Und so schön stufig. Ungewohnt. Aber irgendwie kuhl. Ja wirklich. Endlich war der Stroh vom Kopf und dieses komische Orange, was früher mal Dunkel-Mahagoni-Kupfer war.

Schlug Chelcie vor an nächsten Tag zu helfen in der Factory. Sie musste arbeiten. Sie wollte wohl eher.

Heißer Tag! Heiße Luft!

Hab heute mein Auto geputzt. Hausputz gemacht quasi. War ab halb Zwölf allein “zuhaus” und nutzte die Zeit, um mein Auto aufzuräumen und zu entkrümeln. Danke Doro, für den Staubsauger. Und sorry, dass ich deinen einen Aufsatz verschlürt habe! Typisch Jana.

Morgens probierten wir übrigens diese komische Frucht, die ich gestern im Supermarkt erspäht hatte. Die sah so seltsam aus, dass ich sie einfach kaufen musste.

Kiwano heißt die hier und bei uns in Deutschland Horngurke. Doro kannte dieses komische Ding auch nicht... so recherchierten wir etwas im Internet. Ja, und darum weiß ich das jetzt auch mit der Horngurke. Tatsächlich schmeckte die Kiwano wie ne Mischung aus Gurke, Banane und Zitrone. Na ja, hatte ehrlich gesagt etwas anderes erwartet

Überall im Kühlschrank standen noch diese Köstlichkeiten von Darrens Geburtstag herum. Verlockend, aber heute klaute ich nur vier Stückchen Schokolade aus dem Schrank (und das obwohl ich Doro hoch und heilig versprochen habe, dass ich heute eisern bleiben will). Es muss einfach mal Schluss sein mit dieser hemmungslosen Fresserei

Doro und ich machten heute zum zweiten Mal nen 6.5 Kilometer Powerwalk durchs Dort in 60 Minuten. Mir steckte der Walk von gestern noch etwas in den Knochen, dass ich erst dachte, dass ich nicht länger als zehn Minuten laufen kann. Aber wenn man wirklich will...

Abends gab es Thai Curry. Ich verzichtete auf Reis. Was fürn Scheiß, denn ich weiß, Reis ist schon ne tolle Speis

Frühstück in Nebel in Dargaville! Mystisch! Die Bänke waren nass, also musste unser Pak’n’Safe Einkaufskarton plattgemacht werden.

Trennten uns wenig später von Sabrina und Kerstin. Stoppten noch hier und da. Ach, der Nebel war so ein geschmeidiger heute!!!

Waren aber schneller als gedacht in Auckland, was Rike sicher nicht unrecht war, wollte sie doch übermorgen nach Auckland fliegen. Mein Puls machte BUFFBUFFTUCKTUCK. Ah! Ich schon wieder in dieser autoreichen Großstadt. Aber irgendwie ging’s. Rike stieg wieder in der Symonds Street 96 aus und ich lenkte mich weiter Richtung Autobahn 1 Richtung Hamilton. Mit Viel Herzklopfen. Gegen Zwei machte ich dann auch endlich whar, was ich schon seit Ewigkeiten wahrmachen wollte. Ne Haarfarbe kaufen. Sollte doch übermorgen nen neuen Haarschnitt von der Chelcie aus der Käsefabrik verpasst bekommen. Dunkelbraun! Rot adé!

Gegen halb Vier kam ich in Karaka an bei Doro und Darren. Doro überredete mich zu nem 6,5 Kilometer Powerwalk! Gab zünftiges deutsches Abendbrot mit Butter Gurken, roter Beete und Salami. Für Darren war das ja mal gar nichts. Also so Stulle mit was drauf, haha!

Verfluchter Mist! Wieso hat es wohl heute den ganzen Tag geplattert? Ob es wohl am Fluch des Maori-Cowboys von gestern lag? Aber egal! Führen heute (immer noch zu Viert aber wieder in zwei Autos) die Westküste herunter. Kamen sogar in den Genuss einer (natürlich kostenpflichtigen) Fährüberfahrt.

Walkten später durch prachtvolle Kauriwälder, begegneten dabei dem Lord der Wälder und den vier Schwestern. Beeindruckend!!!

Am Lake Ivy wollten wir eigentlich pennen.

Zuviele Campgrounds (also wollten ja nichts bezahlen, haha) vertrieben uns nach Dargaville. Abendbrot am Straßenrand. Rike testete ihren Gaskocher aus. Ich kaute Möhren.

Tellerabwaschen. Plötzlich erspähte ich Feuerspucker. Ich lief zu den anderen: Schnell, schnell! Wir müssen da mal hin. Nach fünf Minuten standen wir vor Menschen, die akkrobatische Dinge mit Reifen und so machten. Und die Reifen brannten. Ein französischstämmiger junger Mensch lief uns direkt in die Arme. Er erzählte, dass sie vom Zirkus Kumarani seien und wir herzlich dazu eingeladen sind mitzumachen. Sie proben gerade. Die Feuerprobe (haha) sei aber gleich zuende... Wir standen da wie verdutzte Dackel. Mich zog dieses rot-türkise Licht an diesem Haus an. Ich ging dichter. Knipste. Und eine Frau rief: Komm nur herein, kommt alle herein, ihr seid herzlich eingeladen. Du musst unbedingt Fotos drinnen machen. Ich winkte den anderen Mädels, sie schlurften schüchtern herbei und plötzlich befanden wir uns in diesem charmanten Zirkusprobehäuschen. Ich weiß nicht wie lang ich keinen Hoolahoopreifen mehr an meinen Hüften hatte, aber an diesem Abend war es mal wieder soweit. DAS HIER WAR ECHT mal wieder so unbegreiflich. Eigentlich war das doch alles gar nicht so geplant gewesen...

Beeindruckt, mit dem, was hier mit uns gesah, krabbelten wir gegen Zehn in unsere Autos. Unser letzter gemeinsamer Abend ging zuende. Rike wollte morgen wieder in Auckland sein und Sabrine musste Kerstin zu ihrem Wwoofing-Ort bringen. Sabrina flog übrigens am 30.4. wieder zurück nach Deutschland. Und Kerstin irgendwann Anfang Mai. Rike flog am 30.4. nach Australien für drei Wochen. Nur ich sollte hier bleiben

Schnarch!

Kleine Randnotiz. Eine Kumara ist übrigens eine Süßkartoffel und in Dargaville werden im Herbst unendlich viele davon geerntet. Vielleicht erschließt sich so auch jetzt der Name Zirkus Kumarani
Achso, quatschte noch mit ner Frau, die mir sagte, dass viele behinderte Menschen ein Teil dieses Zirkus' seien. Fand das so beeindruckend! Genau wie diese ganzen Stelzenkostüme!