Das Jott

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dailyfratze.de/jana on Jan 28, 2010


written about Jan 28, 2010


Nachdem wir uns schon am Mittwoch die Hacken abgerannt sind nach nem Auto, sollte es heute weiter gehen. Sind hierfür ins Kaikadingsdabums Valley gefahren, mit dem Bus. War echt ein Akt da hinzugelangen. Haben uns dort drei Autos angesehen. Sind auch mit allen rumgecriust.

Den ersten Toyota Estima. 93. Diesel. Hätten wir für 4.000 Dollar haben können. Da die Batterie beim Testfahren abgekackt ist und da man für nen Diesel immer so Art Credits kaufen muss, habe ich die Karre recht schnell abgehakt. Der Auto Dealer war aber ein Netter. Also so vornerum.

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Toyota Estima 93. Nur 120.000 Kilometer runter. 5.300 Dollar. Im Superzustand. Aber im Endeffekt zu teuer und wir hätten die Sitze ausbauen müssen, weil die sich irgendwie nicht perfekt umklappen ließen!

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Toyota Estima 93. 180.000 km runter. 4.800 Dollar.

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Honda 95 (Auto vom Typen, der unser Auto aufm Hof stehen hatte). 147.000 km runter. 4.500 Dollar. Fühlte sich beim Fahren am ehesten wie ein Auto an. Aber für uns zu klein.

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Und da stand sie wieder. Meine Reni. Ein einziger Haufen Schrott.

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Haben am Abend viel rumdiskutiert. Pro und Cons hin- und hergeschüttelt und uns letzten Endes für den weinroten (hallo Opa) Estima entschieden. 4.800 Dollar. Musste jetzt in den sauren Apfel beißen, dass ich 300 Dollar mehr berappen muss als ich von der Versicherung für meinen Serena wiederkriege. Aber erstmal egal. Am nächsten Tag wollten wir nochmal Probefahren und per Handschlag (ist hier übrigens nicht so üblich – also Händeschütteln) den Kauf besiegeln.

 
dailyfratze.de/jana on Jan 27, 2010


written about Jan 27, 2010


Seit heute war es amtlich. Das Auto ist Totalschaden. Trade Me ist ein bekanntes Portal hier, um sich nach Autos umzusehen – ich brauchte ja ein Neues. Aber irgendwie war nicht so recht was für uns dabei. Man muss sich vorstellen, dass ne Autosuche hier ein Akt ist. Ich hab ja inzwischen auch Ansprüche und ich habe beim letzten Auto festgestellt, dass es echt ein Vorteil ist, wenn man nicht die typische Backpacker-Karre fährt. Einbruchsgefahr geringer und man kann auch mal unbemerkt am Straßenrand stehen ohne gleich von der Polizei wahrgenommen zu werden. Umklappbare Rücksitze machen Sinn, damit man später noch die Chance hat die Karre an eine Familie zu verkaufen.

Ich war innerlich sehr nervös. Frustriert. Es hatte echt Nerven gekostet meinen Nissan Serena zu finden. Vor gerade mal dreieinhalb Wochen. Nun das. Aber nicht aufgeben!

 
dailyfratze.de/jana on Jan 26, 2010


written about Jan 26, 2010


Ein BBQ gab es heute. Spannende Sache und lenkte uns etwas ab. Muss mal wieder sagen, dass die Leute hier wirklich anders sind als bei uns. Sämtliche Nachbarn kamen vorbei. Mitten in der Woche. Alle gut gelaunt und chillig drauf. Jeder brachte was mit und viele waren so neugierig und gesprächswillig. Am meisten aber freundlich dabei. Wir mussten vom Unfall erzählen. Manche Nachbarn wussten sogar besser bescheid als ich selbst, haha.

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Ganz besonders für mich interessierte sich Diana. Als sie hörte, dass ich fotografiere, meinte sie: “Komm ich zeig dir meinen Gemüsegarten.” Wir rutschten auf das Gründstück von ihr und Tony und sie zeigte mir jeden Grashalm, haha. Im Gewächshaus waren die Trauben am Reifen. Sie brauchen aber noch sechs Wochen, um verzehrt werden zu können. Jawoll. Auf einmal stand ich im Haus. Alles roch nach Holz. Tony war grad am Renovieren. Wobei sich das Renovieren bei den beiden ein ewig fortwährender Prozess zu sein scheint. Ich merkte schnell, dass für Diana andere Werte zählen als bloß nach außen hin perfekt zu sein. Was andere sagen, kümmert sie nämlich nicht. Sie hatte unglaublichen Spaß daran mich durch ein neuseeländisches Haus zu führen und ich selbst merkte schnell, dass ich hier ein paar gute Fotos machen würde, wenn ich fragen... also... ich fragte und ich wusste schon vorm Fragen, dass sich Diana unglaublich freuen würde, wenn ich hier und da auf den Auslöser drücke.

Das Schlafzimmer hatte es mir besonders angetan. Ein schlampiges Durcheinander. Und das sage ich. Ich Chaosfrau. Das soll was heißen. Überall lag etwas rum, aber dennoch. Ich hatte das Zimmer in mein Herz geschlossen. An der Wand, eine Lampe und Bilder. Etwas schief. Auf dem einen Bild ist Dianas Mutter (in jungen Jahren) zu sehen, die vor zwei Jahren gestorben ist. Diana erzählte so viel und sie strahlte, dass ich... knipse... Die Tapeten wellten sich. An der einen Seite besonders.

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Ansonsten sind im ganzen Haus Bilder verteilt. Ganz besonders verbreitet: Bilder der eigenen Kinder. Die beiden Jungs (16 und 18) guckten grad Fernsehen, während Diana wild umhergestikulierte. Mich hätte interessiert, was sie in diesem Moment gedacht haben. Der Älteste der beiden fragte kurz, wo ich herkomme aus Deutschland. Er sagte, er hat Freunde in Berlin.

Ein Bild war besonders interessant. Es zeigte Diana mit den drei Kindern. Das Bild wurde vor ein paar Jahren von einem Künstler angefertigt.

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Glaube, dieses Bild zeigt irgendeine Urgroßmutter oder Tante oder... ah. Egal. Knips. Das ursprüngliche Bild war mal doppelt so hoch!

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“ Kinderzimmer”.

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Flur.

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Küche. Essbereich.

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In der “Küche” stand dieser Sessel. Ich knipste, während Tony und Diana draußen eine rauchten.

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Mir kam die Idee: Ich muss Diana da reinpflanzen. Ich eilte zur Tür und machte ihr den Vorschlag. Sie zögerte nicht, drückte Tony ihre Kippe in die Hand. Ich schlug vor alternativ zur Zigarette das mit Rotwein gefüllte Glas von Tony in die Hand zu nehmen. Sie setzte sich in den Sessel und fing an lautstark zu lachen. Durch das Fenster sah man Tony rauchen. Er hatte beide Kippen gleichzeitig im Mund. Sah lustig aus. Knips.

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dailyfratze.de/jana on Jan 25, 2010


written about Jan 25, 2010


Der Morgen danach. Broadbay. Ich fühlte mich echt mies. Irgendwie.

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Na ja, ich kann schon mal verraten, dass wir bei Toni und Karl eine Woche bleiben sollten. Eine Woche voller Rumtelefoniererei (was zum Glück Michelle übernommen hatte) und Autosucherei. Es hat ja sage und schreibe vier Tage gedauert bis wir offiziell bestätigt bekommen haben "TOTALSCHADEN."

So sieht übrigens das süße Haus von Toni und Karl von innen aus.

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Das sind Chiara und Nikau.

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Und das hier WAR meine Reni. Übrigens ist die Scheibe hinten noch explodiert!

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Haben heute all unseren Krempel aus dem Auto geholt, was beim Feuerwehrmann Bruce stand bis sich mal irgendjemand bereiterklärt hatte, es zu ner Werkstatt zu fahren (mussten aber erst auf ne Rückmeldung meiner Versicherung warten, weil die immer so favourisierte Werkstätten haben... das sollte sich sage und schreibe zwei Tage hinziehen).

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dailyfratze.de/jana on Jan 24, 2010


written about Jan 24, 2010


Der heutige Tag sollte mal wieder ein wegweisender werden. Und leider nicht in positiver Hinsicht.

Das Erwachen war doch noch so schön. Meerblick.

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Das Wetter wurde leider immer schlechter, so dass wir direkt bis Dunedin durchrauschten. Idee war in der Library Free Wifi schnorren, um dann vielleicht später Richtung Otago Peninsula zum Albatross Center aufzubrechen. Komischerweise lebten die in der Library hinterm Mond. Von Wifi hatten die noch nie etwas gehört. Wenigstens wurde das Wetter besser, quasi unerwartet schön, dass es Spaß machte im Auto rumzucruisen. Es war mein erster autofahrfreier Tag. Am Morgen übernahm Michelle das Lenkrad, so konnte ich auch nal intensiver nach links und rechts gucken beim Fahren.

Kurvenreich war sie. Diese Halbinsel. Aber WUNDERSCHÖN.

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Ich blätterte im Reiseführer und auf einmal machte es WUMS. RUMS. BUMS. Ich fühlte unglaublichen Schmerz im Nacken. NEIN. es ist echt kein Witz. Uns hatte so ein blöder Typ gerammt. Michelle ist sofort raus und da ich nichts Schreiendes vernahm, dachte ich, es ist alles nur halb so wild. Der Kerl muss aber mit ner enormen Geschwindigkeit ins uns reingerollt sein, dass es sofort in den Nacken überging. Nach zwei Minuten stieg ich aus dem Auto, wagte einen Blick nach hinten und musste sowas von laut “WAS FÜR EINE SCHEISSE, SCHEISSE, SCHEISSE” schreien. Ich traute meinen Augen kaum. Meine Reni war komplett matsch hinten. In meinem Kopf. Alles durcheinander. Ich wusste aber JETZT SCHON, dass ich das Auto verschrotten gehen kann.

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Ich mag gar nicht so viel schreiben, da seit dem Unfall jetzt genau eine Woche vergangen ist. Ich habe mich in den Folgetagen jedenfalls sowas von schlecht gefühlt. Das konnte alles gar nicht sein.

Das einzige, was mal wieder lustig war. Nachdem Michelle die Polizei gerufen hatte (der Typ wollte uns allen ernstes nur seine Telefonnummer geben), rauschte alles an. Feuerwehr, Polizei, St. Johns Ambulanzwagen. Ich hab mit zwanzig unterschiedlichen Leuten zu tun gehabt. Wir wurden in so tolle Plastik-oh-falls-du-dir-irgendwas-gebrochen-haben-solltest-Dinger gesteckt und konnten nicht richtig nach links und rechts gucken.

Wir landeten dann in der Ambulanzstation und mussten gefühlte zwei Stunden auf den Rollbetten ausharren. Da wir diese Plastikteile umhatten, konnten Michelle und ich uns nicht mal angucken. Über uns immer Menschen, die durch irgendne Tür mussten... war fast witzig. Hatten uns übrigens nichts gebrochen. Wusste ich vorher schon. Ich hatte nur halt den schmerzhaftesten Nacken ever.

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Da war noch Toni, die mit ihren Kindern den Unfall beobachtet hatte. Sie schlug uns vor bei ihr zu schlafen, wenn wir nichts anderen finden würden. Im Endeffekt hat sie uns sogar aus dem Krankenhaus in Dunedin abgeholt (war ja auch nicht um die Ecke).

 
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