Das Jott

Blog

 
dailyfratze.de/jana on Feb 23, 2010


written about Feb 23, 2010


Ich bin nicht sofort aus Picton abgehauen. Wollte noch einen weiteren Tag bleiben. Lustigerweise konnte ich so Michelle noch einmal treffen. Heute ging nämlich ihre Fähre nach Wellington. Ich traf sie gegen Elf und wir verbrachten noch zwei Stunden miteinander.

Sie erzählte mir, dass das Hostel in Nelson, in dem sie untergekommen war, wirklich ein sehr Tolles sei. Vor ein paar Tagen hatte sie ja beim Inhaber Anthony gefragt, ob man dort gegen freie Unterkunft arbeiten kann. Und jawoll! Ich mailte ihm und ab Donnerstag sollte ich nun wieder den Putzlappen schwingen.

Als Michelle dann endgültig weg war, bekam ich Lust auf Eis. Ich kaufte eine Zweiliterpackung. Vanille mit Himbeergeschmack. War ein Griff ins Klo. Na wenigstens Tessa war da anderer Meinung smiley.gif

Wir sind später zur Wharetukura Bay gefahren. Der Hund hatte Lust auf Schwimmen smiley.gif

IMG_0079blo.jpg

IMG_0107blog.jpg

IMG_0113blog.jpg

IMG_0119blog.jpg

Picton hat nach Auckland übrigens den zweitgrößten Yachthafen Neuseelands. Sagte Tessa.

Abends ist sie noch zu nem Töpferkurs, was mich auch interessiert hätte. Mir knurrte allerdings der Magen, und der war erst halb Zehn zuende.

 
dailyfratze.de/jana on Feb 22, 2010


written about Feb 22, 2010


Mittags wollte ich mitm Bus Richtung City Center fahren, abends ging ja meine Fähre zurück nach Piction (was fürn Abenteuer). Da war ja noch mein weißes Shirt, was zum Glück wieder rotweinflecklos erstrahlte gestern. Ich nahm es von einem der vier Holzstühle in Janets Arbeitszimmer. Und. Oh neee... Neunundzwanzig Jahre musste ich werden, um herauszufinden, dass man feuchte Kleidungsstücke besser nicht auf alte Holzstühle legt, um sie zu trocknen. Hatte also nun nen richtig schönen monstergroßen gelben Streifen auf der Rückseite. Janet gab mir ihr Zauberpulver mit, ebenso eine große Box voller Pflaumen. Sie hat da noch ein Grundstück in der Hawkes Bay mit ein paar Pflaumenbäumen. Sie wusste nicht wohin mit den ganzen blauen eierförmigen Früchten. Hab sie doch gerne genommen – VITAMINE!!! Und auch zwischendurch konnte ich immer wieder naschen.

Ich traf mich etwas später mit Mike Clare, einem Fotografen aus Wellington. Hatte ja bestimmt 30 Fotografen angeschrieben, ob sie Assistenten brauchen. Na ja, etwa 27 haben erst gar nicht geantwortet und die anderen drei meinten, nö. Haha. Mike war aber so freundlich und hat gemeint, dass ich aber zumindest mal auf nen Plausch vorbeikommen kann. Das wollte ich mir nicht entgehen lassen und so schaute ich in seinem Studio vorbei. Er sagte mir, dass es momentan (auch) in Neuseeland superschlecht mit Jobs aussieht. Viele Kunden sind halt knauserig geworden und so haben alle Fotografen weniger Arbeit und brauchen entsprechend auch kaum Assistenten. Außerdem stehen Leute von den Universitäten Schlange, die auch assistieren wollen. Puh, is das anstrengend. Habe mich langsam damit abgegeben, dass ich mich in Sachen Fotografie hier nur durch eigenes Engagement weiterentwickeln kann. Boah, dabei bin ich gar kein Landscape-Fotograf. Mir fehlt immer irgendwie ne Person im Bild (also nicht ich, haha). Na ja, war ein ganz nettes Gespräch, auch wenn wir dauernd von Telefonanrufen unterbrochen wurden. Mike musste irgendwann los, ich zog dann weiter Richtung City, machte noch nen Abstecher in den New World. Kaufte mir mein erstes neuseeländisches Crisp Bread und leider noch ein paar naughty Sachen. Schokolade und Ginger-Cookies. Meine beiden Leidenschaften der letzten Tage. Das muss aber bald mal ein Ende haben. Menschenskinner neee!

Blöderweise lag der Interislander Ferryterminal etwas weiter auswärts. Ich entschied mich zum Shuttlebus zu walken, der bei der Railway Station 50 Minuten vor Ferry-Abfahrt losziehen sollte. Schön. Es kam natürlich kein Bus... So war es nun schon 40 Minuten vor Anfahrt und ich sollte eigentlich bis 45 Minuten vorher eingecheckt haben. Ich wusste nicht, was ich machen sollte... ich entschied mich im Eiltempo zu Fuß loszuziehen. Und ich hatte die Strecke wirklich unterschätzt. Kam also richtig schön ins Schwitzen. Nach etwa 15 Minuten laufen, rauschte der Shuttlebus an mir vorbei, Richtung Railyway Station. Ach, der war aber pünktlich. Oh Mann, ich kriegte kurz Panik und dachte, man kann den Terminal nur mit nem Auto erreichen... war aber im Endeffekt nicht der Fall. Ich war inzwischen klitschnass-geschwitzt. Menno! Irgendwann erblickte ich das Zeichen “Check-Inn”. Ich kam zeitgleich mit dem Shuttlebus an.

Ich brauchte glaube ich eine Stunde um zu trocknen. Haha. Ich saß die ganze Zeit wie ein Geist auf der zum Glück ergatterten Halbmond-Couch, schmiss meinen Laptop an merkte, dass mir beim Aufdenbildschirmstarren schlecht wird. Es wippte halt etwas hin und her – das Schiffchen. Irgendwann kitzelte es in der Nase. Ich roch Chips, also Pommes. Boah, jetzt Fish + Chips. Das musste sein. Trotz Schokolade und Cookies im Magen. Brauchte das für meine Nerven. Also gekauft und für pappig befunden. Der Fish war ganz ohkeh.

Auf einmal. Mein Blick schweifte nach rechts. Waren inzwischen auf der Cook Strait angekommen (Die Cook Strait ist eine Meerenge im Seegebiet von Neuseeland, die die beiden Hauptinseln Neuseelands voneinander trennt und mit zu den stürmischsten Meeresstraßen der Welt zählt...) Welch samtigbergiger Ausblick. Die Sonne stand inzwischen flach am Himmel und erzeugte eine goldene Farbstimmung. Das Meer schimmerte blau. Ich musste einfach raus aufs Deck, nichtsahnend, dass ich dort fast weggeblasen wurde. Der Wind schmiss einen ja fast vom Schiff. Krass. Ich knipste mich für mein Tagesfoto, mein blödes Shirt “wehte” dabei immer wieder hoch. So ein Mann knipste mich wiederum dabei wie ich mich knipste. Toll, nu hat der ganz viele Dickbauchfotos. Buh!

IMG_0046bog.jpg

IMG_0047blog.jpg

IMG_0028bloh.jpg

Mir war noch etwas schlecht vom Aufdenlaptopschielen und bevor ich endgültog seekrank wurde, ging ich wieder in den Loungebereich. Konnte aber meine Augen von nun an nicht mehr absenken, zu beeindruckend war das Schauspiel draußen.

Die Dämmerung setzte ein und ich hätte schreien können vor Freude. Ich lief wieder Richtung Deck und erblickte den schönsten Himmel der Welt, die Bergketten darunter. Ich heulte alternativ. Ging nicht anders. Ist wie auf nem Konzert meiner Lieblingsband gewesen. Da ich diesen besonderen Moment nicht teilen konnte, schmiss ich kurzerhand meine Videokamera (die mal wieder nichts ansatzweise so darstellen konnte, wie ich es mit eigenen Augen sah) an.

IMG_0055blog.jpg

IMG_0057blog.jpg

IMG_0061blog.jpg

IMG_0066blog.jpg

IMG_0068blog.jpg

IMG_0075blog.jpg

Ich kam halb zehn in Piction an. Tessa hatte mein Auto wieder auf ihren Parkplatz vorm Aquarium gefahren. Ich fuhr wieder zurück zu ihrer Wohnung. Zum Glück fand ich den Weg noch. Haha... wir hatten noch nen lustigen gemeinsamen Abend und irgendwann verzog ich mich in mein kleines Zimmer. Ich träumte, glaub ich, ein wenig. Ging ja gar nicht anders!

 
dailyfratze.de/jana on Feb 21, 2010


written about Feb 21, 2010


Am Sonntag ist Janet mit mir auffän' Markt gefahren. Wo es Obst und Gemüse für wenig Geld zu ergattern gibt. Zumeist Sachen, die den Weg nicht in den Supermarkt finden. So viel Grün- und Buntzeugs auf einem Haufen. Püh! Und Menschen, die wild umherliefen. Also, Wellington an diesem Sonntag war echt ein Durcheinander. Hab jetzt schon Angst dort jemals alleine mit dem Auto durchfahren zu müssen smiley.gif

Später ging es dann auf den Mt. Victoria. Von dort aus hat man die beste Aussicht auf Wellington. Wirklich beeindruckend. Janet erzählte mir viele Geschichten zu den Häusern, die wir aus weiter Entfernung erblickten. Wahre Geschichten. Schön!

IMG_9974bog.jpg

Es war ein so herrlicher Tag. Beeindruckt hat mich, dass es gleich nebenan vom Stadtkern so herrlich steinige Wasserlandschaften zu bestaunen gab. War ganz schön windig dort. Hatten auch einen guten Blick auf den Flughafen und die rüttelartig absinkenden Flugzeuge. Woah, das wär ja mal gar nichts für mich.

IMG_9989blog.jpg

Nachmittags knipste ich noch etwas im Haus umher. Schnieke, oder?

IMG_9997blog.jpg

IMG_9999blog.jpg

IMG_0003blog.jpg

IMG_0010bog.jpg

IMG_0023blg.jpg

IMG_0027blog.jpg

Übrigens wirkte Janets Einweichpulver! Hätte nie gedacht, dass mein Rotweinfleck aus dem weißen Shirt so gut rausgehen würde. Ich schnallte das Shirt auf die Leine und kurz vorm Dunkelwerden legte ich es auf einen von Janets Holzstühlen – war noch etwas klamm. Nichtsahnend, dass ich am nächsten Tag mein blaues Wunder erleben würde. Ach Jana!

 
dailyfratze.de/jana on Feb 20, 2010


written about Feb 20, 2010


Buh! Nur drei Stunden habe ich geschlafen. Kurz nach Fünf morgens bin ich aus den Federn, denn meine Fähre nach Wellington sollte ja früh am Morgen gehen.

Schon witzig. Da fährste dein Auto zum Aquarium. Lässt es stehen und eine eigentlich wildfremde Frau fährt ihn abends zu sich vor die Tür. Haha.

Dieses Mal bin ich mit Interislander gefahren. Letztes Mal war es ja Bluedbridge. Interislander ist etwas posher als BB. Generell auch teurer. Ich musste diese Fähre nehmen, weil alle anderen Fährfahrten zeitlich schlecht auf mich zugeschnitten waren.

Kam mir schon voll wie ein Profi vor. Meine zweite Fährfahrt durch die Marlborough Sounds. War allerdings hundemüde und so döste ich mich auf der bananenförmigen Couch vor mich hin.

In Wellington angekommen suchte ich die Buslinie 7 auf. Ab ging es zu Janet – meiner neue Couchsurfer-Gatgeberin. Sie stand an der vereinbarten Ziel-Bushaltestelle mit ihrem Hund. Ich stieg aus und folgte ihr in ihr wunderschönes Haus. Sie lebt dort alleine. Ihr Mann lebt irgendwo auf nem Boot (sind noch verheiratet) und ihre beiden Töchter sind schon aus dem Haus. Ich durfte in ihrem Nähzimmer schlafen, dort stand ein Bett.

Habe dann noch ein kurzes Nickerchen gemacht... gegen vier Uhr hat mich Janet dann runter zur Waterfront zum Homegrown Festival (achso, deswegen war ich ja eigentlich in Wellington) gefahren. Wie nett!

Ich holte meinen Pressepass (yehaaaa) ab und war überrascht. Kein zusätzliches Wristband, lediglich einen Umdenhalshängpressepass gab es umgeschnallt. Der Hinweis “Du darfst auch backstage gehen.” verwirrte mich zunächst, das ist in Deutschland der Presse halt nicht vorbehalten, aber ich war hier ja schließlich in Neuseeland. Was mich allerdings am meisten überraschte, war die Security. Also... sowas Freundliches habe ich ja noch nie gesehen. Keine Prolls, die sich ach so toll finden und einen griesgrämig angucken. Nö! Unheimlich freundliche Sicherheitsmenschen, die jede Gelegenheit nutzten einen freundlich anzulächeln und jedem “Danke” (der eine musste mir immer dieses eine Tor öffnen – bin da beim Bühnewechseln bestimmt zwanzig mal durchgelaufen) ein herzliches “You're welcome” folgen ließen. Schön! Geht doch!

Witzig so ein Festival direkt am Meer. Auf vier Bühnen wurde abgerockt, gepoppt, gehiphoppt und geelektronisiert. Alles Bands aus Neuseeland waren am Start. Ich pendelte hauptsächlich zwischen der Jim Beam Rockstage und der Indie-Stage hin und her.

Fühlte mich etwas eingerostet. Wie lange hatte ich schon nicht mehr auf einem Festival fotografiert.

Bang Bang Eche. Die unbedingt ihr blödes Rotweinglas in Publikum schießen mussten. Mein weißes (!! Ahhh!!! Erste Band und schon befleckt, verdreckt. Und auch noch Rotwein. Grrrr!

IMG_9103blog.jpg

IMG_9160blog.jpg

Luger Boa.

IMG_9190blog.jpg

The Checks (sehr coole Band).

IMG_9275blog.jpg

IMG_9285blog.jpg

Midnight Youth (die beste Band des Festivals).

IMG_9328blog.jpg

IMG_9310blog.jpg

IMG_9363blog.jpg

IMG_9377blog.jpg

IMG_9386blog.jpg

Pluto.

IMG_9422blog.jpg

The Feelers.

IMG_9499blog.jpg

IMG_9513blog.jpg

IMG_9547blog.jpg

Liam Finn.

IMG_9658blog.jpg

IMG_9705blog.jpg

Shihad.

IMG_9757blog.jpg

IMG_9759blog.jpg

The Mint Chicks (durchgeknallte Typen, haha).

IMG_9848blog.jpg

IMG_9897blog.jpg

23.45 Uhr fuhr Janet vor, um mich abzuholen. Ja, volle Kanne lieb! Womit hab ich das verdient? smiley.gif

 
dailyfratze.de/jana on Feb 19, 2010


written about Feb 19, 2010


Nach dem Aufstehen habe ich Michelle zum BUG Backpackers gefahren, hier wollte sie ein paar Tage verweilen. Ich nutzte die Zeit bis zur Abreise nach Picton (bin alleine mit dem Auto weiter), um noch etwas auf Jobsuche zu gehen. War im I-Sight, bei der Nelson Mail (local newspaper) und hier und da.

Gegen Fünf verabschiedeten wir uns am Woolworth Parkplatz.

Und ich saß auf einmal alleine im Auto. Mir war etwas mulmig zumute. Das lustige ist, dass ich den Queen Charlotte Drive gefahren bin Richtung Picton. Die mit Abstand kurvigste kilometerlange Straße bisher hier. Und ich alleine im Auto. Ausm Fenster gucken konnte man leider auch nicht (die Aussicht hier auf den Marlborough Sound ist der absolute Wahnsinn). Wäre sonst von der Straße abgekommen und das musste ja nun nicht schon wieder sein. Haha.

In Piction wollte ich eine Nacht bei TESSA schlafen. Hatte ich über Couchsurfing kennengelernt. Eigentlich fragte ich sie eingangs nur, ob ich mein Auto bei ihr stehen lassen kann, weil es keinen richtigen Carpark am Ferryterminal geben sollte (achso, am nächsten Tag wollte ich für zwei Tage mit Handgepäck nach Wellington fahren). Ich durfte aber bei ihr pennen. Sie arbeitete im Aquarium. Ich klopfte gegen halb Acht an die bereits geschlossene Tür. Immer ein Spannungsmoment – man kennt die andere Person ja gar nicht. Sie öffnete die Tür und entpuppte sich gleich als Temperamentsbolzen. Durfte einen kostenlosen Gang durchs Aquarium machen (kostet normalerweise 20 Dollar). Schön!
Sie wollte am nächsten Tag mein Auto zurück zu ihrer Wohnung fahren. Ich folgte ihr kurz nach Acht (und am nächsten Tag stellte ich das Auto auf ihrem Parkplatz ab).

Tessa hat den mit Abstand aufgewühltesten Hund der Welt. Bean. Am Permanentrumspringen und vor allem Aufdichdraufspringen. Es gab Pizza mit Salat und Melone später und ähem... Schokoladeneis. Hatten einen lustigen Abend und ich später mein eigenes Zimmer mit Bett (welch Luxus!!!). Tessa hat mal sechs Jahre in China gelebt. Kommt ursprünglich aus England und wohnt in Neuseeland jetzt seit etwa anderthalb Jahren.

Schnarch.

 
Your session has been invalidated, please reload the page or login again.